Musik in der Grundschule 2022/03

Apps – mit und ohne Computer

Wenn es um den Sinn und Nutzen von Handy und Tablet geht, entstehen schnell lebhafte und kontroverse Diskussionen – erst recht, wenn in diesem Zusammenhang von Kindern die Rede ist. Wie aber verhält es sich damit in der Musik bzw. im Musikunterricht? Inzwischen gibt es eine Reihe von Publikationen, die Inhalte und Methoden für den Gebrauch von Handys und Tablets im Unterricht anbieten. Auch in dieser Ausgabe soll es unter anderem darum gehen – aber nicht nur, denn die Nutzung digitaler Medien darf kein Selbstzweck sein. Genau dieser Aspekt verbirgt sich in dem etwas absurd klingenden Hefttitel „Apps – mit und ohne Computer“. Vieles, was als Handy-App hochinteressant scheint, lässt sich auch ganz ohne digitale Technik machen oder in Kombination von Analogem und Digitalem. So hält diese Ausgabe Angebote bereit, die auf digitalen Medien basieren und solche, die digitale und analoge Nutzung kombinieren. Dazu kommen natürlich weitere Beiträge, in denen es um ganz traditionelle Dinge wie Singen und Tanzen geht.

Über Lehrermangel wurde an dieser Stelle schon öfter geschrieben und es scheint ein nicht endendes Thema zu sein. Besonders an Grundschulen ist es vielerorts schon lange nicht mehr möglich, den Bedarf zu decken. Am meisten gesucht sind – wer hätte es gedacht – Musiklehrkräfte. Besonders schlimm ist die Mangelsituation in Berlin. Dort mussten erst Quereinsteiger (verfügen über 1. Staatsexamen Lehramt) die Löcher stopfen, dann wurden auch Seiteneinsteiger hinzugezogen (haben kein Lehramtsstudium absolviert). Nachdem auch dafür nicht genügend Personen akquiriert werden konnten, hat man in Berlin jetzt eine Möglichkeit gefunden, den Bedarf ganz ohne neue Lehrkräfte zu decken. Der Schlüssel für diese magische Lösung liegt im Weiterbildungskonzept der Stadt. Wer bisher in der Bundeshauptstadt an einer Grundschule unterrichtet hat und beabsichtigte, künftig auch Musik zu geben, konnte sich dafür in einem landeseigenen Institut unter Mitwirkung von erfahrenen BMU-Fortbildner:innen qualifizieren. Dauer des Kurses: Ein Jahr lang jede Woche einen Tag. In dieser Zeit fehlten die Teilnehmenden also an ihrer Schule. Wird der Kurs jedoch zu einem Zeitpunkt abgeschafft, an dem diese Lehrerinnen und Lehrer an ihren Schulen bereits ausgeplant sind, kann man den Schulen nun wie aus dem Nichts wieder Unterrichtspersonal zur Verfügung stellen, oder anders gesagt: Mit einem Schlag gibt es nun zusätzliche Unterrichtsstunden in Höhe von einem Tag pro Schulwoche und Teilnehmendem. Da es ähnlich geartete Weiterbildungen auch für andere Fächer gab, kommt mit dieser bürokratischen Volte eine Stundenzahl zusammen, die rechnerisch eine durchaus nennenswerte Anzahl „neuer“ Lehrkräfte ergibt und – zumindest auf dem Papier – den Lehrerbedarf geringer aussehen lässt. Nur eins klappt damit nicht: Mehr Musikunterricht wird es mit diesem Verfahren auch künftig nicht geben.

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