Vogel, Corinna

Der zweite Schritt

Tänze für Kinder von 3 bis 13

Thema: Bücher
Verlag/Label: Bosse, Kassel 2013, Buch mit CD, 34,95 Euro
erschienen in: Musik in der Grundschule 2014/04 , Seite 55
Die Tanzsammlung Der zweite Schritt der bekannten Tanz- und Musikpädagogin Prof. Dr. Corinna Vogel ist eine Fortsetzung der beliebten, bereits 2001 erschienenen Ausgabe Der erste Schritt. Es handelt sich um einfache, originelle Tänze für Kindergarten und Grundschule, ergänzt durch eine CD mit den Einspielungen sämtlicher 13 Tänze. 
 
Die Tanzbeschreibungen umfassen zunächst mu­sikalisch-analytische Angaben zu Herkunft, Takt­­-
art, Dauer und musikalischer Form des Musikstücks. Der musikalische Ablauf wird dann jeweils in einer schematischen Darstellung visualisiert – gerade für Nicht-Musiklehrer eine enor­me Hilfe. Im Folgenden wird der gesamte Tanzablauf stichwortartig beschrieben, ergänzt durch Notenbeispiele als Vermittlungshilfe. Dabei werden die im Tanz vorkommenden Bewegungen zur Originalmelodie als Text gesungen bzw. gesprochen. Dies soll den Kindern und der Lehrkraft helfen, sich die Bewegungsabläufe zu merken. Dem folgen kleinschrittige methodische Vorschläge zur Einstudierung der Tänze, die auch hinsichtlich Raumgröße, Gruppenzusammensetzung und Altersstufe variiert werden können. Zeichnungen und Fotos illustrieren dabei den Text.  
 
Die Musikstücke auf der ergänzenden CD wurden alle von traditionellen Instrumenten eingespielt (bis auf den Computertanz) und haben unterschiedliche folkloristische Charaktere: Filmmusiken (Lummerland, Pippi Langstrumpf) werden ebenso verarbeitet wie typisch griechische und afrikanische Volksmusik. 
 
Der spielerisch einfache Charakter der Tänze, der sich auf die Grundbewegungsarten Gehen, Hüpfen und Laufen stützt, ermöglicht bereits den Einsatz bei Kindern im Kindergartenalter oder in sonderpädagogischen Klassen. Für die meisten Tänze ist es unerheblich, ob die Kinder mit dem rechten oder linken Fuß beginnen. Die klar strukturierte Musik ermöglicht ein schnelles Erfassen der Form über das Hören.
 
Es werden für ungeübtere Tänzer Tänze ohne Partner und ohne Kreisform angeboten, in denen sich die Kinder nicht anfassen müssen. Tänze mit häufigem Partnerwechsel sind besonders geeignet für Gruppen mit schwierigerer sozialer Struktur. Bei Tänzen mit improvisatorischen Anteilen haben die Kinder jeweils Möglichkeiten zur eigenen Ausgestaltung der Be­wegung. Für die älteren (Grundschul-)­Kinder sind Tänze mit komplexeren Bewegungsabläufen gedacht.
 
Corinna Vogel gibt viele grundsätzliche Tipps zum methodischen Vorgehen bei Tanzerarbeitungen und geht dabei stets vom Musikhören aus: Bevor die Kinder tänzerisch aktiv werden, sollen sie die Tanzmusik bewusst hören und deren Struktur erfassen. Dann folgen einfache Mitklatschübungen im Sitzkreis, bei denen die Kinder lernen, intuitiv das Tempo, das Metrum und die Taktart aufzunehmen.
 
Für meine Tanz-AG an einer Grundschule habe ich viele der neuen Tänze umsetzen können und nebenbei hilfreiche Anregungen zur improvisatorischen Gestaltung bekommen.
 
Doris Müller