Ansohn, Meinhard

Indianer-Projekte

Viele kleine Schritte sind ein Tanz

Thema: Aufsatz
erschienen in: Musik in der Grundschule 2001/01 , Seite 06

Indianer – das Zauberwort:
Abenteuer, zelten, Lagerfeuer, tanzen, trommeln, singen, stark sein, kämpfen, siegen, jagen, pirschen, die Natur kennen, in Ehren sterben. Das war das Indianerbild einer Nachkriegskindheit, hauptsächlich gespeist von Winnetou oder Lederstrumpf, erst in Büchern, dann in Kinofilmen, schließlich in unzähligen Western im Fernsehen, an denen vorzugsweise Prärie, Action und Heldensiege interessierten.

Indianer – das Heilwort:
Als Indianer überleben – von Indianern lernen, ein geborgtes Aufbegehren gegen die eigenen Gesellschaftszwänge. Aus den späten siebziger Jahren stammen die Hoffnungen, dass Heilkräuter, spirituelle Gesänge und Tänze, weise Worte zum Gemeinschaftsleben, der Dank an Mutter Erde für ihre Gaben, Perlenschmuck und Webkunst und manches “Indianische” mehr unsere Entfremdung von der Natur rückgängig machen könnten.

Indianer – das Unwort:
Im Dickicht der heutigen political correctness, wo man besser “native American” sagt, um nicht an Columbus’ unselige Vergangenheit anzuknüpfen, bleibt oft ein schlechtes Gewissen, weil die weißen Vorfahren so viel Blut vergossen haben. Man sagt “indigenous people”, aber findet doch, dass “Eingeborene” eigentlich zu primitiv klingt, um alle kulturellen Ausprägungen einer Vielvölkergemeinschaft zu erfassen. Man sieht förmlich die arme, alkoholabhängige Kreatur, auf den unteren Treppenstufen des Wohlstands sitzend, ihres Lebensraums beraubt, das einst stolze Gesicht aufgedunsen, den Widerstand begraben am Wounded Knee. Mitleid, das zu spät kommt und weder jemandem hilft noch denen gerecht wird, die ihr Leben – ganz unterschiedlich und durchaus auch stolz – einfach leben.

Indianer – die Realität:
Massenhaft pädagogisch aufbereitete Informationen haben das Zauberwort entzaubert.(1) Heilworte gelten bei heutigen Kids als uncool und an Unworte traut man sich besser nicht ran. Die Facetten indianischer Lebensrealitäten sind uns dagegen zu weit weg: Was sind heute Reservate? Welche sind bedroht? In welchen entwickelt sich Autonomie? Wo und wie leben Indianer in der städtischen Welt wirklich? Welchen ist ihre Herkunft heute noch wichtig? Was haben die in noch etwa neun völlig unterschiedlichen Sprachfamilien existierenden weit über 250 Stämme miteinander zu tun?(2) Das ist kaum auf einfache Weise darzustellen oder gar zu verstehen.

 

Einen Standpunkt finden
Warum überhaupt sich im (Musik-) Unterricht mit Indianern beschäftigen? Eine mögliche Antwort: Wir können gar nicht früh genug anfangen, uns mit den Wurzeln des Lebens auseinander zu setzten. Manchmal gelingt das besser, wenn wir ganz Fremdes “spielen” und uns so wirklich neben uns stellen können. Es geht in der Grundschule – neben dem Erlernen von Kulturtechniken – um das Anbahnen eines Weltverständnisses, das über den eigenen Rahmen irgendwann hinausgehen kann. Vielleicht ist im globalen Dorf das Wissen von und der Umgang mit fremden Kulturen sogar jetzt schon eine zusätzliche Kulturtechnik. Traditionen und Visionen als Pole von Vergangenheit und Zukunft sind wichtig für Maßstäbe, die wir an die Gegenwart anlegen. Über das jeweils mögliche bzw. erwünschte Verhältnis von “Spiel” und “Realitätsbezug” beim schulischen Lernen kann nur jede/r selbst vor Ort entscheiden.

Realitätsbezug im Unterricht hat die Seite des Erinnerns (Es war einmal), ohne zu verklären, die Seite des Lernens von allgemein Menschlichem (Jede/r von uns könnte) ohne falsche Gleichmacherei und die Seite der Information (So ist es , ist aber auch so …) ohne vorschnelle Urteile. Das heißt: lesen, sortieren, nachdenken, darüber sprechen.

Und wo stehen mitteleuropäische Kinder und Erwachsene eigentlich heute, wenn sie zum Thema “Indianer” assoziieren? Mehrere türkische Jungen beschrieben mir Indianer kürzlich so: “Die ziehen sich komisch an, schreien immer und machen Krieg. Sie leben in Indien und jagen Büffel.” Das Informationsdefizit geht einher mit einem Bilderdefizit: Wo Computerspiele, Fernsehspektakel und Figurenindustrie den Kopf anfüllen mit eigenen Produkten, brauchen Kinder keine Indianer. Die Faschingsverkleidungen der Jungen tendieren daher auch eher zu Hulks, Batmans, Pokémons, allenfalls noch Cowboys. Ein Indianerprojekt muss mit viel Nichtwissen und Fremdheitsgefühl rechnen.

Die Grundschullehrerinnen bei uns in Berlin mit einem Durchschnittsalter von 45 Jahren kennen noch eher das Indianerspiel als Abenteuer aus der Zeit der Ruinen, der undefinierten Freiflächen, der innerstädtischen Tobeplätze, die heute zugepflastert und verbaut sind. Manchmal sind es dieselben, die das Indianerrevival im Studium miterlebt haben (z. B. Claus Biegerts Survival-School-Projekte) oder die später das spirituelle Singen (“Fly Like An Eagle”, “Witchi Tai Tai” und Co.) entdeckt haben als Ausgleich zur versachlichten Arbeitswelt. Wer Indianisches liebt, muss viel Wissen und Vertrautheitsgefühl zur Seite schieben, um die Kluft zu den heutigen Kindern nicht zu groß werden zu lassen.

 

Essen und spielen: Was wir schon haben
In der Grundschule werden wir die ganze Geschichte der Indianer nicht erschöpfend darstellen können und wollen. Wenn wir am Ende vielleicht irgendwo ankommen, wo auch die traurigen Wahrheiten einen verarbeitungsfähigen Platz haben, ist sicher viel erreicht.

Ein kleines Indianerprojekt kommt mit wenigen Dingen aus, die wir schon besitzen: Nicht nur die Kartoffel, vor allem die überm Feuer gegrillte, kam von den Indianern, sondern auch die Tomatensuppe, die Maiskolben und die Avocadocreme.(3)

Auch jede Menge Fang-, Bewegungs- und Wurfspiele sind indianischen Ursprungs. So heißt z. B. der in vielen Schulen beliebte Stopptanz bei den Lakota “Erstarrt zu Stein”(4) und wird zum Klang der von einem Kind gespielten Trommel getanzt. Wer sich beim Verstummen der Trommel als Letzte/r bewegt, scheidet aus.

Kochen, essen und spielen sind bereits elementare (und universelle) Elemente des Zusammenlebens, an dem Kinder teilhaben. Ein Fest wäre damit schon organisiert, Singen und Tanzen runden es ab.

 

Singen und tanzen: Kleine Schritte weiter
Viele traditionelle indianische Lieder sind in ihren rhythmischen Folgen zu komplex, als dass wir sie einfach trommeln, und in ihrer rauen Stimmgebung zu fremd, als dass wir sie einfach singen könnten. Dennoch gibt es welche, z. B. das Hey neya heye (Noten im Download) der Navajos,(5) das sehr typisch für viele Gesänge nordamerikanischer Indianer ist: Es enthält zwei Melodieteile, die jeweils am Ende abwärts verlaufen. Melodische Abwärtsschritte kommen bei den Liedern der meisten Indianervölker etwa doppelt so häufig vor wie Aufwärtsbewegungen.(6) Außerdem enthält es nur sehr reduzierte Textzeilen. Wie die meisten Gesänge besteht es hauptsächlich aus Silben, so genannten “vocables”, die reine Klang-, aber keine Bedeutungsträger sind.

Die Indianer sagen, dass wir Weißen “zu viel reden, wenn wir singen”.(7) In unseren Liedern würden die Melodien und Rhythmen durch die klar ausgesprochenen Texte gar zerstört.(8) In indianischen Liedern gehören das Singen und das Sprechen selten zusammen, sondern eher das Singen und die anteilnehmende Gemeinschaft – mal ruhig sitzend, mal sich bewegend. Die meisten der überlieferten indianischen Kreistänze kommen mit wenigen kleinen Schritten aus. Wenn man “Hey neya heye” mit einem einfachen Trommelgrundschlag begleitet und die Kinder im Kreis ganz kleine Stampfschritte zur Seite (rechts – ran, rechts – ran usw.) machen, ist man schon nahe dran am “Indianischen”.(9)

 

Wahrnehmen und gestalten: Die Grenzen abtasten
Ob wir uns anmalen, uns ein Totemzeichen zulegen, ein Tipi bauen, mit Naturmaterialien Musik machen, ein ganzes Powwow (= Stammeszusammentreffen) inszenieren – all diese Dinge hängen davon ab, wie viel Kraft in einer Projektidee liegt, wie weit wir uns von uns weg und wie nah an etwas Fremdes heranwagen wollen. Informationen und Bilder gibt es mittlerweile zu Hauf in allen “Erklär mir”-, “Was ist Was”- oder ähnlichen Reihen.

Ob wir uns Märchen und Mythen vorlesen oder etwas über die Geschichte der Indianer finden, was uns nicht sofort den großen Schrecken einjagt, ist eine Frage der Vorbereitung, der Materialauswahl und der verfügbaren Zeit. Wir haben in der Grundschule – gerade mit diesen “Randthemen” – die Möglichkeit, alles auf ganz kleine exemplarische Kostproben zu beschränken oder aber zu einem großen Projekt mit Schulfest, Vorführungen und Ausstellung auszudehnen. Die fächerverbindenden Aspekte liegen auf der Hand und bieten mehr Anreize des Lernens als manche normale Unterrichtseinheit.

Was die Musik angeht, sind uns allerdings Grenzen vorgegeben, die wir kennen sollten, um nicht allzu naiv die alten Indianerklischees zu verbreiten. Es ist damit so ähnlich wie mit den Bildern: Viele Erwachsene haben echte Indianerbilder gesehen und assoziieren dennoch mit dem Wort Indianer immer noch Pierre Brice oder Heerscharen von kroatischen Reitern aus den Karl-May-Filmen. Es scheint manchmal, als gäbe es die Indianer für uns gar nicht wirklich.

 

Was ist indianische Musik? Gedanken und Hörtipps
Die Grenzen liegen in der indianischen Geschichte, die schon lange aus Abgrenzungen und Widerstand besteht. Bei der Frage, was denn indianische Musik eigentlich sei, stoßen wir daher auf viele Widersprüche, die von außen kaum zu entwirren sind.

Indianische Musik wird von der Musikwissenschaft lediglich als ethnische Musik wahrgenommen, traditionell, kultisch gebunden. In diesem Bereich ist es, ähnlich wie bei den australischen Aborigines, oft so, dass Melodien in Stammes- oder Schamanenbesitz sind, vererbt, verkauft oder gestohlen werden können, aber nicht einfach so zur Benutzung freigegeben sind.(10) In diesem Bereich ist es schwer herauszufinden, was man darf und was nicht, und nicht alles Erlaubte ist uns dann schon zugänglich.

Für viele Indianer ist indianische Musik die Musik, die von Indianern gemacht wird. Allerdings haben sich einige indianischstämmige Musiker um des Erfolges Willen zum zweiten Mal Gesetzen unterworfen, denen sie sich schon als Indianerangehörige unterworfen haben. Sie haben sich aus Indianersicht an den von Weißen beherrschten Musikmarkt angepasst und sich von ihm abhängig gemacht.(11) So sind etwa Cher (Vater Apache) oder Jimi Hendrix (Vater Cherokee) von indianischer Musik so weit entfernt wie die Zillertaler Schürzenjäger von alpenländischer Volksmusik: von den Massen bejubelt, von den Wurzeln getrennt.

Eher als Indianermusik akzeptiert wurde hingegen die mäßig erfolgreiche reine Cheyenneband Redbone, die in den frühen 70er Jahren auch in Deutschland zwei Hits hatte.(12) Obwohl die Band textlich und musikalisch Indianisches in die Rockmusik einbrachte, gab es viel Misstrauen bei den Cheyennes, aus Angst, ihre Sache könne verraten werden.

Zur selben Zeit wie Redbone gab es andere Gruppen und Künstler, die im Zuge der weltweiten Amerika-Kritik Indianerthemen aufgriffen wie z. B. John D. Loudermilk (“The Lament Of The Cherokee – Indian Reservation”; in der Version des Engländers Don Fardon auch ein Charts-Hit bei uns) oder in Deutschland Gila (“Bury My Heart At Wounded Knee”). Alles gut gemeint, aber kaum als indianische Musik anzunehmen.

In der Nachfolge der politisch gemeinten Annäherungen standen die New-Age-Künstler, die versuchten, aus indianischen Motiven Heilsmusiken für alle abzuleiten.(13) Auch dagegen wandten sich die Indianer: Sie nannten es Ausbeutung der alten schamanistischen Praktiken und sprachen dieser Musik das Recht ab, sich in indianischen Kontext zu stellen.(14)

Andererseits gibt es Indianer, die völlig untypische Stilistiken benutzen, um ihr Stammesleben zu bereichern (wie eine Mischung von deutscher Polka und mexikanischer Cumbia beim Papago-Volk in Südarizona) (15) oder in der Welt der Weißen auf sich aufmerksam zu machen wie z. B. einer der bei den “American Natives” geachtetsten indianischen Musiker der letzten dreißig Jahre, Floyd Westermann (Lakota; spielte zuletzt im Film “Der mit dem Wolf tanzt” den Ten Bears), der seine harten, anklagenden Texte im Stil von Country-Songs singt, also die Lieblingsmusik des nordamerikanischen Weißen als Vehikel benutzt.(16) Indianermusik? Aus Indianersicht schon, für uns nicht hörbar.

Der für uns sicher interessanteste Musiker zwischen den Welten ist zur Zeit der Gitarrist Robbie Robertson, zuerst mit Bob Dylan bekannt geworden, später erfolgreich mit “The Night, They Drove Old Dixie Down”.(17) Er besann sich Anfang der 90er Jahre auf seine indianischen Wurzeln (Mutter Mohawk) und bekam 1994 den Auftrag, für eine sechsstündige TV-Dokumentation über die Ureinwohner Nordamerikas die Musik zusammenzustellen bzw. zu komponieren. Er reiste herum und fand indianische Gruppen, die abseits des Traditionellen neue Musik schufen, welche dennoch als indianische kenntlich blieb.(18) Auf Robbie Robertsons CD “Contact From The Underworld Of Redboy” von 1998 finden sich viele Weiterentwicklungen seines integralen musikalischen Denkens, Collagen, Begegnungen von Altem und Neuem, Klängen und Texten, die als Dokumente der Auseinandersetzung mit indianischer Geschichte gelten können.

Für die Schule interessant ist das Stück “Stomp Dance (Unity)”, in dem wir traditionell Klingendes ebenso erkennen können wie moderne Pop-Elektronik.(19) Eine Klangskizze kann diese Begegnung zweier Welten festhalten. Zwei Gruppen könnten sie tanzen: die “Roten” bewegen sich bei den “Indianerklängen”, die “Weißen” bei den Popteilen. Beide Gruppen könnten angedeutete rote bzw. weiße Bemalungen tragen. Ein Versuch immerhin: Wir selber brauchen die akustische Orientierung an zuordnungsfähigen Merkmalen, wenn wir neue Welten erschließen wollen.

Für diejenigen, deren Musik wir hier andeutungsweise betrachten wollten, gilt eher der Satz von Buffy Sainte-Marie, selbst Indianerin aus dem Stamm der Cree: “Ein Indianer muss sich nicht anziehen und handeln wie ein Indianer, denn er ist schon einer.”(20)

 

Hörbeispiele auf der CD
Hey neya heye – I’m In Love With A Navajo Boy (Patsy Cassadore)

The Witch Queen Of New Orleans (Redbone)

An Ti Dog Ma Ti Sm – Ausschnitt (Oliver Shanti & Friends)

Cuatro Vidas Polka – Ausschnitt (Southern Scratch)

Mahk Jchi – Heartbeat Drum Song, Ausschnitt (Robbie Robertson)

Stomp Dance – Unity (Robbie Robertson)

 

Anmerkungen
(1) Eine dieser Entzauberungen war z. B. 1992 die Entdeckung der New York Times, dass die berühmte Rede von Häuptling Seattle an den weißen Mann die Erfindung eines indianerfreundlichen texanischen Geschichtsprofessors in den 70er Jahren gewesen war; vgl. das sehr ausführliche, reich bebilderte, gut recherchierte Buch von David Thurst Thomas u. a.: Die Welt der Indianer – Geschichte, Kunst, Kultur von den Anfängen bis zur Gegenwart; dt.: Werner Petermann, Frederking & Thaler, München 1998.

(2) Eine einigermaßen übersichtliche Darstellung von Sprachfamilien und Stämmen findet sich in H. J. Stammel: Indianer – Legende und Wirklichkeit von A-Z, Orbis-Verlag, München 1992, S. 42-44.

(3) Eva Bechtler-Vosecková / Anita Margulies-Levy: Indianerkochbuch, Incomindios, Zürich o. J.

(4) Ruben Philipp-Wickenhäuser: Indianer-Spiele – Spiele der Ureinwohner Amerikas für die Kids von heute, Verlag an der Ruhr, Mülheim 1997.

(5) auf deutsch: “Ich liebe einen Navajo-Jungen”, gesungen von der Navajo Patsy Cassadore. Das Lied stammt von der 3-LP-Cassette Authentic Music of The American Indian, Everest Records, SDBR 3450/3-A.

(6) Gilbert Chase: Die Musik Amerikas – Von den Anfängen bis zur Gegenwart, New York 1955; dt.: Max Hesses Verlag, Berlin 1958, S. 463-494.

(7) Im selben Buch wird damit die Forscherin Alice Fletcher zitiert, die Lieder bei den Dakotas, Otos und den Ponca untersucht hat (S. 473).

(8) Wer Indianerlieder singen möchte, sollte sich überlegen, ob mit ganz kleinen Kindern evtl. trotzdem verstehbare deutsche Texte angemessen sind – wie vorgeschlagen bei Frank Robra: Und also sang die Sonne – Lieder und Tänze der Indianer Nordamerikas, eres-edition, Lilienthal, o. J. – oder ob man lieber das Erlebnis des “Singens an sich” – um nicht “magisches Singen” zu sagen – haben möchte und z. B. Indianisches auswählt aus: Hagara Feinbier: Come Together Songs, Selbstverlag 1997 (H. F. Rosa-Luxemburg-Straße 98, 14806 Belzig).

(9) Tanzschritte sind bei Frank Robra (vgl. Anm. 8) abgebildet, aber auch sehr schön im Kolibri-Musikbuch 3/4 (hg. von Bettina Küntzel und Wulf-Dieter Lugert, Hannover 1995, S. 77). Man muss sich aber im Klaren darüber sein, dass alle Tänze dieser Art nur Annäherungen an etwas ganz Fremdes sein können.

(10) Carl Dahlhaus / Hermann Danuser (Hg.): Neues Handbuch der Musikwissenschaft, Bd 9; Hans Oesch: Außereuropäische Musik (2), Laaber-Verlag, Laaber 1987; Kapitel “Nordamerikanische Indianer”, S. 311-332.

(11) vgl. Carl-Ludwig Reichert: “Indianerrock – Musik von nordamerikanischen Indianern im Widerstand”, in: J. Gülden / K. Humann: Rock-Session Bd. 1, Reinbek 1977, S. 100-110.

(12) Das Stück “The Witch Queen Of New Orleans” war 1971 in Deutschland auf Platz 16 der Hitparade, in England auf Platz 2, in USA auf Platz 21! Hier ist es einer interessanten Zusammenstellung indianischer “Erfolgstitel” entnommen: Natives, FNAC Music 1993, 662244.

(13) Nur ein kurzer Ausschnitt aus dem bezeichnenden Titel “An Ti Dog Ma Ti Sm” von der Tai-Chi-CD von Oliver Shanti & Friends. Viele “Dance Of The Earth”- und “Healing”-Songs benutzen Indianermotive wie fremde Federn. Für uns Geschmackssache, für viele Indianer untolerierbar.

(14) Ein spannender, auch wertender Führer durch – nicht nur diesen Teil von – Musiken der Welt ist der Rough Guide – Weltmusik von Simon Broughton (Hg.), dt.: Monika Woltering / Mirella Bauerle, Stuttgart 2000, S. 748-759.

(15) Ein kurzes Beispiel der Gruppe Southern Scratch von der Rough Guide-CD Native American Music; World Music Network, RGNET 1029: “Cuatro Vidas Polka”.

(16) Textbeispiel aus “Red, White & Black” von der legendären LP Custer Died For Your Sins: “Der Rote wurde getötet, um neues Land zu gewinnen, und der Schwarze nur so zum Spaß. Und du [Amerika] wunderst dich, warum der Rote nicht wie du sein will. Du solltest dich lieber wundern, warum der Schwarze es will …”

(17) Bei uns bekannt unter dem Titel “Am Tag, als Connie Cramer starb” von Juliane Werding.

(18) Ein bezauberndes Beispiel ist die Gruppe Pura Fe (Saponi) mit einem aztekischen Trommler und einem dezenten Keyboard-Arrangement von Robertson: “Mahk Jchi” (Heartbeat Drum Song) von der CD: Music For The Native Americans (Robbie Robertson & The Red Road Ensemble), Capitol 1994, LC 0148.

(19) CD Contact From The Underworld Of Redboy (Robbie Robertson), Capitol 1998, LC 0148.

(20) in C.-L. Reichert, a. a. O., S. 100.